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Wichtiger aktueller und moderner Beitrag zu einer zeitgemäßen Katholischen Theologie
Julia Enxing: Und Gott sah, dass es schlecht war. Warum uns der christliche Glaube verpflichtet, die Schöpfung zu bewahren. – Kösel Verlag, 2022. – 188 Seiten
Titel verfügbar?
Im Titel ist es das einzige Mal im ganzen Buch, dass Gott nicht G*tt geschrieben wird. Julia Enxing, Professorin für Katholische Systematische Theologie an der TU in Dresden, setzt sich in ihrem neuen Buch intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit, Öko- und besonders Tier-Theologie, aber auch Prozesstheologie und Gendern in der Theologie auseinander. Zu Beginn lässt sie wenige Themen aus, die sie als „Sünde“ bezeichnet, nämlich ein unsolidarisches und ausbeuterisches Verhalten gegenüber der Umwelt, Tieren, anderen Menschen und zukünftigen Generationen und damit gegen Gottes Vorstellungen von einem gelingenden Leben. Dabei begründet sie ihre Ausführungen theologisch und nimmt die Bibel als Grundlage. Den Menschen bezeichnet sie als Gast auf der Erde, die schon vor ihm bestand und der kein Recht besitzt, mit der Schöpfung und Mitgeschöpfen nicht auf Augenhöhe und gleichberechtigt und in besonderer Verantwortung für alles Geschaffene zu leben. Sie sieht den Menschen als Teil des Ökosystems und legt schonungslos offen, wie besonders Tiere unter menschlichen Bequemlichkeiten, Lust auf bestimmtes Essen, Kleidung und Vergnügungen leiden und verschont ihre Leser*innen nicht mit näheren Details zum Leid der geschundenen Kreaturen. Auch die Katholische Kirche nimmt sie in die Verantwortung und bescheinigt ihr in verschiedenen Themenfeldern Versagen und Verantwortungslosigkeit sowie mangelnden Willen, sich ihrem Fehlverhalten gegenüber der Schöpfung, Gott und den Menschen zu stellen. Immer wieder zitiert sie Papst Franziskus Enzyklika „Laudato si“. Enxing plädiert für eine ökologische Herzensbildung und nimmt im letzten Kapitel die generationenübergreifende Verantwortung in den Blick.
Ein aktueller, zeitgemäßer Beitrag, der dazu anregt, sich mit der (Katholischen) Theologie und biblischen Aussagen in Bezug auf das eigene Verhalten, aber auch dem System Kirche auseinanderzusetzen.
Tanja Schleyerbach
Liebe im Ausnahmezustand
Spit, Lize: Ich bin nicht da. – Frankfurt am Main: S. Fischer, 2022. – 571 Seiten
Titel verfügbar?
Leo liebt ihren Freund Simon, mit dem sie seit zehn Jahren zusammen ist, über alle Maßen. Sie haben Pläne für die Zukunft – Wohnungskauf, Heirat, Kinder. Doch nach und nach verändert sich Simons Verhalten. Er lässt sich ein Tattoo stechen, kündigt seinen Job, schläft nicht mehr und fühlt sich verfolgt. Leo versucht sein Verhalten zu erklären, nimmt ihn in Schutz und weiß doch, dass sie eigentlich Hilfe benötigen – bis es schließlich zu spät für Hilfe erscheint.
Manchmal lässt sich das Gelesene kaum ertragen. Intensiv und sehr eindrücklich schreibt die junge Autorin in ihrem zweiten Roman über die Liebe, Verlust und wie eine psychische Krankheit das Leben vollkommen aus den Fugen geraten lässt. Sehr bewegend und sprachlich außergewöhnlich!
Lisa Roth
Auf den Hund gekommen
Günther, Verena: Power. – Köln: DuMont, 2020. – 254 Seiten
Titel verfügbar? Reading Challenge - RTRC23 grünes Cover
„Power“ so heißt der Hund von der Hitschke und der ist verschwunden. Die Hitschke ist eine hilflose, ältere Dame und fühlt sich nach dem Tod ihres Mannes ohne „Power“ komplett verloren. Sie heuert ihre selbstbewusste Nachbarin Kerze an; die ist noch ein Kind aber verteidigt ihre Dorfgemeinschaft mit Zähnen und Klauen. Und Kerze hält, was sie verspricht. Als ihre akribische Suche nach „Power“ auch den anderen Kindern im Dorf nicht mehr entgeht, bildet sich ein Rudel. Die Kinder verschwinden, vergraben sich in ihrem Auftrag den Hund zu finden und die Eltern können nicht fassen, wie schnell ihnen die Situation entgleiten konnte.
„Power“ ist eine absurd-märchenhafte Parabel auf die Gesellschaft. Der Generationenkonflikt wird zur Bedrohung, die Gemeinschaft ist von Misstrauen zerfressen und die Kinder radikalisieren sich getrieben von wahnhafter Hoffnung. Denn wer rettet den Hund am Ende, wenn er nicht sowieso schon tot ist?
Ein Buch, das von der Sprache und seinen Figuren lebt und für alle etwas ist, die das Rätselhafte ohne klare Auflösung lieben.
Argiro Mavromatis
Hormonschwankungen natürlich in den Griff bekommen
Kirschner-Brouns, Suzann; Esche-Belke, Susanne: Essen Sie Ihre Hormone glücklich. – München: Gräfe und Unzer, 2022. – 144 Seiten
Titel verfügbar? Reading Challenge - RTRC23 unter 150 Seiten
Schlaflose Nächte, depressive Verstimmungen, plötzliche Erschöpfung und Migräne können von hormonellen Schwankungen ausgelöst werden. Mal gibt es zu wenig Östrogen, mal ist ein Progesteronmangel ausschlaggebend - oder spinnt von unserem Hormoncocktail doch ein ganz anderes? Und was hat ein sich verschlechterndes Asthma mit den Hormonen und der Pille zu tun? Erfahren Sie, wann welches Hormon aus der Reihe tanzt und »welches Kraut« dagegen gewachsen ist: Über die Ernährung kann hier mit den richtigen Nahrungsmitteln eine hormonelle Ausgeglichenheit gefördert werden. Nachweislich leiden unter unserer »westlichen« Ernährung 75 % der Frauen in den Wechseljahren unter Hitzewallungen, während in manch anderen Ländern diese kaum vorkommen. Lernen Sie eine hormonfreundliche Ernährung kennen: Für gute Laune und Energie, Klares denken, besseren Schlaf, einen stabilen Blutzuckerspiegel und der Lust zuliebe. Probieren Sie aus den beigefügten 70 Rezepten Ihre bevorzugten Kategorien aus.
Auch als eBook in der eAusleihe Neckar-Alb
Stefanie Krohmer
Aussagekräftige Texte schreiben
Fasel, Christoph: Gute Texte in 8 Schritten. Verständlich, lebendig und überzeugend schreiben. – Berlin, Dudenverlag, 2017. – 128 Seiten
Titel verfügbar? Reading Challenge - RTRC23 grünes Cover / unter 150 Seiten
Die Kernbotschaft treffend rüberbringen – das ist ausschlaggebend für einen guten Text. Denn niemand möchte im Alltag aufgeblasene und schwer verständliche Sätze lesen. Mit diesem Buch verinnerlichen Sie in 8 Schritten, welche Wortarten weggelassen werden sollten und Sie erfahren zugleich die Gründe dafür. Christoph Fasel scheibt klar und verständlich und stellt anhand von Beispieltexten anschaulich dar, wie das auch anderen gelingen kann. Beherzigen Sie die Tipps des Autors und Sie werden klar formulierte Texte schreiben. Ihre Leser werden Sie mit ausdrucksstarken Verben und klar verständlichen Inhalten erreichen.
Axel Blase
Pflichtlektüre für alle Arbeitenden
Sinek, Simon: Gute Chefs essen zuletzt. Warum manche Teams funktionieren und andere nicht. – München, REDLINE Verlag, 2020. – 348 Seiten
Titel verfügbar?
Essen gute Chefs zuletzt, weil die Mitarbeiter für sie vorkosten? Natürlich nicht! Sie essen zuletzt, weil die selbstlose und vorausschauende Fürsorge in hoher Verantwortung für die Mitarbeiter/innen für ein gutes Teamklima, für Wertschätzung, Akzeptanz und Vertrauen sorgt. Und damit für einen erfolgreichen Betrieb, auch und gerade in Krisenzeiten. Simon Sinek geht in seiner klugen Analyse auf psychologische und biologische (hormonelle) Aspekte ein, auf Erfahrungen aus der Steinzeit und in der neueren Geschichte mit Beispielen aus der US-Army und aus in jeder Situation erfolgreichen Betrieben, die das Wohl der Mitarbeiter/innen über das der Kund/innen stellt, weil das eine das andere bedingt (und nicht umgekehrt).
Sinek unterteilt seine Ausführungen in Kapitel wie Bedürfnis nach Sicherheit, mächtige Verbündete und Mut, er beschäftigt sich mit der Gefahr des Erfolgs und der Abstraktion, des Überflusses, der Abhängigkeit und des Absturzes.
Themen wie Unternehmenskultur, Integrität, Zusammenhalt, Verbundenheit, Loyalität, Freundschaft und Menschenführung statt Zahlenanalyse werden im Abschnitt Herausforderungen und Versuchungen behandelt und was passiert, wenn Herausforderungen durch Versuchungen ersetzt werden und der Mensch als Ware fungiert. Wenn die Unternehmenskultur schwach geworden ist und Charakter, Werte und Grundsätze in den Hintergrund getreten sind, werden die Mitarbeitenden nicht tun, was gut ist, sondern was gut für sie ist. Ihre Bereitschaft zu kooperieren und zu vertrauen schwindet. Das macht auf längere Sicht den Unterschied zu einem erfolgreichen Unternehmen, in dem die Mitarbeiter/innen sich mit deren Zielen identifizieren.
Am Ende beschreibt er den Weg zu einer Führungspersönlichkeit, die die Bedingungen und das Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden setzt, der gar nicht so schwer zu sein scheint. Es geht darum, zu dienen und den Erfolg nicht vor und über die Menschlichkeit zu setzen.
Interessant ist der Titel nicht nur für haupt- und ehrenamtliche Führungskräfte, sondern für alle Arbeitenden. Damit sie verstehen, was gute Führung auszeichnet und worauf es im Berufsleben und täglichen Miteinander ganz generell ankommt. Wer im Betrieb ein Angestellter ist, kann in der Freizeit eine Führungskraft sein. Wir sind überall Lernende. Dieses Buch, das von US-amerikanischen Verhältnissen ausgeht, hilft auch bei der Einordnung, beim Verstehen und bei der persönlichen Weiterentwicklung im gesellschaftlichen Zusammenleben. Wirklich empfehlenswert.
Als eAudio / eBook mit der kostenlosen Onleihe-App am Smartphone oder Tablet hören / lesen oder am PC über die eAusleihe Neckar-Alb direkt im Browser hören / lesen.
Tanja Schleyerbach