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Die Wissenschaft der Liebe
Marrs, John: The one. finde dein perfektes Match. – München: Wilhelm Heyne Verlag, 2019. – 496 Seiten
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Stellen Sie sich vor, es wäre möglich, mittels eines DNA-Test die einzig wahre Liebe zu finden. Alles was Sie dafür tun müssen, ist, eine DNA-Probe an das Online-Portal „Match Your DNA“ zu senden. Das Unternehmen führt einen DNA-Abgleich mit allen eingesendeten Proben in einer DNA-Datenbank durch. Im Idealfall kommt es dann zu einem „Match“. Dabei spielt es keine Rolle welches Alter, welches Geschlecht oder welche Nationalität dieses „Match“ hat: Wer aufgrund seiner DNA füreinander bestimmt ist, kann dieser Anziehung nicht widerstehen. Alle anderen Beziehungen und Gefühle können diese Intensität niemals erreichen. John Marrs erzählt die Geschichte von fünf verschiedenen Charakteren auf der Suche nach der für sie einzig richtigen Liebe. Nicht jedes Kennenlernen verläuft dabei jedoch so, wie es sich die Hauptpersonen vorstellen…
Der Roman überrascht mit vielen Wendungen und bleibt spannend bis zum Ende. Eine gelungene, frische Idee – die Verfilmung von „The one“ ist schon geplant!
Lisa Weber
Träumen für Fortgeschrittene
Akram El-Bahay: Henriette und der Traumdieb. – Berlin: Ueberreuter, 2017. – 400 Seiten
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Henriette ist ein ganz normales 14-jähriges Mädchen. Fast. Denn was Henriette von allen anderen unterscheidet: Sie ist eine Wunschträumerin, die ihre eigenen Träume lenken und gestalten kann. Und sie vergisst nie einen Traum. Bis auf diesen einen Morgen, an dem sie erwacht und jede Erinnerung an den Traum der vergangenen Nacht wie ausradiert ist. Dahinter kann nur ein Traumdieb stecken! Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Nick macht sie sich auf die Suche nach dem Traumdieb. In den fantastischen Abenteuern, die sie dabei erleben, stehen ihnen Traumfiguren wie der Beduinenjunge Habib, der doppelte Ritter und der Hauptmann Prolapsus, der immer sein eigenes Pony auf dem Rücken trägt, zur Seite. Die Suche führt sie von einer Buchhandlung über das Traumkabinett, durch die Wüste und in den Nachtschattenwald voller Alpträume bis hin zu einer Tür, hinter der Schreckliches lauert…
In dieser wunderschönen Geschichte finden sich viele orientalische Anklänge, die der Fantasiewelt des Autors mit ägyptischen Wurzeln entspringen. Ab 10 Jahren.
Anni Lenz
Sprachlich-gedankliches Feuerwerk über die eigene Sehnsucht
Fritz, Sophia: Gott hat mir nie das Du angeboten. – Freiburg i. B.: Herder, 2019. – 174 Seiten
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„Heute denke ich mir, dass der Unterschied zwischen Jesus und mir ist, dass ich immer möchte, dass Menschen Bescheid wissen, wenn ich sie liebe.“
Sophia Fritz, 22, hat ein erstaunliches Buch geschrieben. Mit einem Titel, der neugierig macht. Es ist ein Buch über ihre Fragen und Zweifel und Gedanken zum Leben. Über ihre Erfahrungen, ihre Unfähigkeiten und über ihren Mangel. Es entstand aus ihrer Sehnsucht nach Frieden und einer höheren Macht und ist zu einer Geschichte über den Verlust ihres Glaubens geworden und über ihre übrig gebliebene Sehnsucht.
Immer wieder stellt sie Zeitfragen messerscharf Personen (Maria Magdalena, Pilatus, Kohelet, Jona, Eva, Maria Magdalena, Petrus, Judas, Zachäus, Jesus…), Themen (Weihnachten, Beichte) und Zitaten aus der Bibel gegenüber und schlüpft in deren Rolle. Dabei kommen erstaunliche Geschichten und Sätze heraus. Diese sind bisweilen frech und frisch, oft nachdenklich, tiefsinnig, lebensklug und manchmal einfach nur unkonventionell, frappierend, konfrontativ. Man muss viele von ihnen mehrfach lesen, um sie zu ergründen. Ihre Sprache ist zeitgemäß und fesselt vom ersten Moment an. So muss gute Literatur sein.
„Es gibt eine Zeit, in der wir in der gleichen Straße aufwachsen und eine, in der unsere Mütter sterben. Es gibt eine Zeit, wo ich mir wünschte, dass Liebe durch irgendwas verkörpert wird, wo ich eigentlich nur wollte, dass mir Erinnerungen gemacht werden.“
„Ich bin Christ, wenn Christsein heißt, einfach nur ein Leben lang versuchen, die Version von sich zu sein, die der Liebe am nächsten kommt.“
Unbedingt lesen!
Tanja Schleyerbach
Buchdruckerin im 16. Jahrhundert
Langner, Sophia: Die Herrin der Lettern. – München: Droemer, 2019. – 525 Seiten
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Eine Historikerin weiß, worüber sie einen historischen Roman schreibt! Voll und ganz bewahrheitet sich dies bei „Die Herrin der Lettern“, denn die Schriftstellerin Sophia Langner (Pseudonym) arbeitet und forscht unter ihrem wahren Namen an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Der Roman thematisiert das Leben von Magdalena Morhart, einer der ersten erfolgreichen Buchdruckerinnen Deutschlands. Als Ulrich Morhart, der einzige Buchdrucker Württembergs, 1554 in Tübingen überraschend stirbt, geht die Druckerei an seine Frau Magdalena und seinen Sohn Ulrich über. Für die Witwe beginnt eine harte Zeit. Sie hat seit Jahren in der Werkstatt mitgeholfen, doch jetzt stößt sie auf viele Widerstände. Als ihr Stiefsohn den Betrieb fast zugrunde richtet, trifft Magdalena eine Entscheidung: Sie übernimmt die alleinige Leitung der Buchdruckerei. Und von nun an hat sie nicht nur ihren Stiefsohn gegen sich, sondern auch die Bürger der Stadt, denn eine Frau als Herrin einer Buchdruckerei verstößt gegen die göttliche Ordnung! In den unruhigen Zeiten der Reformation muss Magdalena Morhart um ihre Existenz kämpfen.
Ein spannender Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht und viele Einblicke in das Buchdruckergewerbe im 16. Jahrhundert bietet.
Andrea Däuwel-Bernd
Perspektivwechsel einer Migration
Als Paul übers Meer kam. Regie: Jakob Preuss. – Deutschland, 2017. – 1 DVD. – 97 Minuten
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Der in Kamerun geborene Paul Nkamani hat den Weg durch die Sahara gewählt, um an der Küste Marokkos auf eine Überfahrt nach Spanien zu warten. Regisseur Jakob Preuss ist mit seinem Team vor Ort, um die Schicksale der oft seit Jahren wartenden Menschen zu dokumentieren. Die beiden lernen sich kennen, und Jakob erfährt von Pauls gefährlicher und teurer Reise und begleitet ihn auf seinem weiteren Weg. Der erste Versuch scheitert, er wird erwischt und nach Marokko zurückgebracht. Doch Paul gibt nicht auf, so wenig wie viele andere, die es sich mit den einfachsten Mitteln eingerichtet haben, um ein besseres Leben in Europa führen zu können. Sie haben nichts zu verlieren, auch nicht die Geduld. Er träumt von einer Arbeit, einer Wohnung – und einer Frau. Nach Spanien schafft es Paul, und Jakob muss sich entscheiden, ob er weiter aus der Distanz Regie führen oder sich auf den Menschen Paul einlassen und ihm bei seinen Plänen behilflich sein möchte. Er entscheidet sich fürs Eingreifen. Jakobs Eltern finden Gefallen an seinem neuen Bekannten, lernen mit ihm Deutsch, nehmen sich seiner an – und ihn in ihrem Haus auf. Jakob Preuss lässt den Zuschauer daran teilhaben, wie es sich anfühlt, um Essen zu betteln oder sich welches auf illegalem Weg zu beschaffen, wie es ist, wenn man von einer gescheiterten Überfahrt wieder zurückkommt oder plötzlich in Europa mit vielen Hürden konfrontiert ist: bürokratischen, sprachlichen, kulturellen. Ein guter Perspektivwechsel für jeden, der sich für die menschliche Seite der Migration interessiert.
Tanja Schleyerbach
Lieblingskochbücher
Die Rezepte des Spitzenkochs und Autors Yotam Ottolenghi sind bei Liebhaber/innen von Bilderbüchern für Erwachsene (so nenne ich Kochbücher gerne) sozusagen in aller Munde. Aber es gibt weitere opulente Bände mit schönen Bildern und Texten, die Einblick in die Küchen dieser Welt geben. Meine Lieblinge: Salibas Welt / Syrien, Balagan / Marokko, Orient, Kaukasis / Georgien, Aserbaidschan. Zugegeben, ich habe bisher mehr geschaut als selbst danach gekocht und geschlemmt. Aber die Rezepte von Haya Molcho in Balagan werde ich sicher ausprobieren. Mehr praktische und wirklich positive Kochergebnisse habe ich mit verschiedenen Rezepten von Katharina Seiser-Kochbüchern gemacht. Mein bisheriges Lieblingsrezept stammt aus ihrem – bei uns als eBook vorhandenen – Buch „Immer schon vegan“: Kushari. Ein aus Ägypten stammendes Streetfood-Gericht, dessen Hauptkomponenten Reis und Linsen mit dem interessanten Crunch-Effekt aus gerösteten Fadennudeln überraschen.
Jäkel, Lutz: Salibas Welt. Eine kulinarische Reise durch die kulturelle und religiöse Vielfalt Syriens. – Neustadt an der Weinstraße: Umschau, 2008. – 255 Seiten
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Molcho, Neni Haya ; Ernst, Michaela ; Pesendorfer, Doris...: Balagan! Rezepte aus der orientalischen Küche. – München: Südwest, 2013. – 190 Seiten
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Hercules, Olia: Kaukasis. Ein kulinarischer Ratgeber durch Georgien und Aserbaidschan. – München: Knesebeck, 2018. – 240 Seiten
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Viel Spaß beim Schauen und Schmecken!
Jutta Zimmermann