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Dieser Prozess ging in die DDR-Geschichte ein: Ulbricht ahndete 1956/57 mit harten Strafen die Reformversuche von SED-Intellektuellen. Sie schrieben Jahre später Autobiografisches darüber, so W. Janka (u. a. BA 5/90), W. Harich (BA 9/93), G. Zwerenz (BA 8/92), G. Just (BA 10/90), auch mehrmals Loest selbst (vor allem "Durch die Erde ein Riss", zuletzt BA 5/91). In seinem neuen "Bericht" über seine Traumata nach Verhaftung, Prozess, den Jahren im berüchtigten Zuchthaus Bautzen II zitiert er oft aus den Memoiren zuvor, fügt nunmehr "ein paar Namen, ein paar Schicksale" sowie Texte aus neuen Stasi-Aktenfunden hinzu, offeriert ohne Hass seine sehr persönliche Sicht und geht den Spuren der Bürgerrechtler von einst bis 2006 nach - ohne mit sensationell neuen Enthüllungen aufwarten zu können. Gut lesbare, literarisch reizvolle Mischung aus sachlicher Gesellschaftsanalyse und emotionaler Autobiografie (1956 bis 1964). Dort, wo Bücher von Loest (zuletzt: "Sommergewitter", BA 4/06)bzw. über die DDR auf ungebrochen große Resonanz stoßen, sehr nötig, anderswo dürften die genannten Titel ausreichen.(2)