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Zweigstelle: Hauptstelle	Standort 2: Erwachsenenbibliothek/1.OG	Signatur: Sulz	Status: Verfügbar	Frist:	Lagepläne: Lageplan

Eines Tages registriert der Erzähler, dass der Mann auf dem Bild, das schon 17 Jahre am gleichen Platz steht, seinen Vater zeigt. Den Vater, den er nie kennengelernt hat, weil er sich schon kurz nach seiner Geburt das Leben genommen hat. Über die genauen Hintergründe schweigt sich seine Mutter aus, und so macht er sich auf, das verlorene Leben zu rekonstruieren. Nach und nach entschlüsselt er die Ereignisse, die den Vater am Schluss in den Tod getrieben haben. Zentraler Punkt dabei ist dessen homosexuelle Neigung, die er auch nach der Heirat weiter ausgelebt hat. Das Buch ist außerordentlich, gerade indem es das Normale, Unspektakuläre betont - inhaltlich und formal. Sehr intelligent auch das Spiel mit dem Leser, der immer mehr weiß als der Ich-Erzähler. Das ist originell und reizvoll, genauso wie die Enttäuschung der Leser-Erwartungen, die in einem der besten letzten Sätze seit Langem gipfeln. Es ist auch ein Roman über die (falsche) Zeit und man könnte jetzt viel über Heidegger und Thomas Mann schwadronieren, aber in der Zeit liest man besser dieses Buch. Es lohnt sich. Zum Autor s. zuletzt BA 12/04.